Nachdem uns die Wassertemperatur wieder ins Boot treibt (wir haben keine Wetsuits) machen wir uns auf in den Süden zum Captain Cook Monument. Er starb 1779 in der Bucht von Kealakekua in einem Tumult, nachdem er wegen eines, von den Einheimischen gestohlenen Beibootes, deren König gefangen nehmen wollte. Ironischerweise sei er durch ein Messer gestorben, welches seine Leute zuvor den Hawaiianern verkauft hatten. Wir sind aber nicht nur der Geschichte wegen hier, sondern auch um das wunderschöne Riff zu sehen. Die Filmcrew von Finding Nemo hat sich hier Inspirationen zur Unterwasserwelt geholt. Wir gehen schnorcheln und sehen neben vielen bunten Fischen und Korallen sogar eine Schildkröte. Dieser Tag schafft es zu recht auf den ersten Platz in Leon’s Top 5 Erlebnis-Liste!
Vom Boden des Pazifiks bis zur Spitze misst der Mauna Kea imposante 10’200 Meter. Immerhin 4’200 Meter des Vulkankegels ragen aus dem Ozean. Das Klima, die dünne Luft und die relativ flache Kuppe des Berges machen ihn zu einem der besten Orte für Sternbeobachtung. Entsprechend stehen einige der grössten und modernsten Teleskope der Welt auf dem Mauna Kea und machen dem Hubble mittlerweile Konkurrenz. Meinen Wunsch, Nachts den Sternenhimmel von dort oben zu betrachten können wir aus verschiedenen Gründen leider nicht ganz umsetzen. Diverse Schilder und Broschüren warnen davor, Kinder unter 14 Jahren am selben Tag von Meereshöhe auf über 4’000 m zu bringen. Auch wenn die Amerikaner übervorsichtig sind, diesmal wollen wir es mit Maro und seinem Ventil nicht darauf ankommen lassen. Zudem dürften wir laut Mietvertrag mit unserem Wagen nicht hochfahren. Die Strasse ist nicht durchgehend asphaltiert und ordentlich steil, sodass Autos auf dem Rückweg wegen überhitzter Bremsen regelmässig Unfälle verursachen. Aber wir fahren bis zum Visitorcenter auf knapp 3’000 m und unternehmen von dort aus eine kleine Wanderung. Das Licht der untergehenden Sonne, die vorbeiziehenden Wolken unter uns sowie die Ausblicke auf den Gipfel des Mauna Loa sind einzigartig. Etwas erschöpft von der Höhe kehren wir beim Eindunkeln wieder zurück zum Visitor Center. Dort werden gerade die Amateur-Teleskope für das allabendliche “Star Gazing” aufgestellt. Mit heisser Schokolade, Kaffee oder Suppe in der Hand gucken wir durch die Okulare und sehen einige Planeten, unseren Mond und Sterne. So ganz überträgt sich meine Begeisterung für diese fernen Pünktchen weder auf Nicole noch auf die Jungs und schon nach kurzer Zeit muss ich mich dem vorherrschenden Wunsch, auf Meereshöhe zurück zu kehren, beugen.
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