Bis anhin konnte ich mich mehr für das Essen und weniger für das Fangen von Fischen begeistern. Die Gewässer hier haben noch einen intakten Fischbestand und bieten sich geradezu an, es einmal mit gamefishing zu versuchen. Je nach Jahreszeit tummeln sich hier auch grosse Fische wie Mahi Mahi, Thunfische oder sogar Schwertfische. Also so ziemlich alles, was das Herz von Hobby-Hochseefischern höher schlagen lässt. Teo, Leon und ich fahren bei Ebbe mit einem lokalen Fischer los und versuchen unser Glück. Kaum zu glauben: schon nach 30 min haben wir drei Bonitos gefangen und kehren stolz mit unserer Beute zurück. Zum Mittagessen des kommenden Tages bereitet die Küche uns einen Fisch auf dem Grill zu. Hmmm, schmeckt super und reicht für die ganze Familie. Die anderen Fische verschenken wir.

Nun hat’s uns gepackt und Leon lässt mir keine Ruhe bis ich einwillige, nochmals ein Boot zu mieten um dieses Mal weiter rauszufahren. Draußen haben wir Chancen grössere Fische anzutreffen. Vor Sonnenaufgang machen wir uns auf. Im ersten Morgenlicht beissen zwei Bonitos an. Dann lässt unser Glück jedoch nach. Wir sind mit unserm kleinen Boot weit draussen auf dem offenen Meer, die Wellen setzen Teo zu. Aber von Fischen keine Spur. Auch das Pfeifen und “Fishi-Fishi” Rufen unseres Kapitäns hilft nichts. Nach langen 1.5 Stunden müssen wir uns auf den Rückweg machen, lassen die Köder aber draussen. Etwas später sehen wir in der Ferne einen Vogelschwarm und bewegtes Wasser, dort müssten Fische sein. Wir steuern darauf zu und endlich: eine Trommel beginnt zu surren, ein Fisch hat angebissen! Ich nehme die Rute aus der Verankerung und beginne vorsichtig, die Leine einzuholen. Das ist der spannendste Moment: wie gross wird der Widerstand sein? Was für ein Fisch hat angebissen? Zumindest für meine Verhältnisse ist der Zug ganz ordentlich, das muss etwas Grösseres sein! Dann zeigt er sich: es ist ein etwa 70 cm grosser Skipjack Tuna! Wow, was für ein edler Fang! Er ist vielleicht 8 kg schwer und leuchtet in allen Farben. Wir kehren zurück und bringen den Fisch gleich in die Küche. Die Japaner nennen diese schuppenlose Thunfischart katsuo und machen daraus herrliches Sashimi. Genau dies gibt’s dann zum Mittagessen als Vorspeise sowie den gegrillten Fisch als Hauptgang. Sehr lecker!