Die Führung beginnt mit einer Wanderung durch die Wüste. Es ist heiss um die Mittagszeit. Weit und breit ist kein Canyon zu sehen! Plötzlich stehen wir jedoch vor einer steilen Metall-Leiter. Hier geht es hinab in die Tiefe. Maro ist einmal mehr auf George’s Rücken in der Trage sicher „angeschnallt“. Unten angekommen, bleibt einem fast der Atem weg. Die Formen und Farben sind unbeschreiblich schön und zudem ist es angenehm kühl! Der Canyon besteht aus bis zu 40 m hohen Felswänden und ist an gewissen Stellen nicht breiter als einen Meter. Die Navajos hatten hier das perfekte Versteck; man musste sozusagen in die Spalte fallen um den Canyon zu finden. Wir können uns gut vorstellen, dass bei unerwartetem Hochwasser ein Entkommen unmöglich ist. Das von oben einfallende Sonnenlicht und die wellenartigen in verschiedenen Ockerschattierungen leuchtenden Sandsteinformationen ergeben eine surreale Traumwelt. Man findet kaum die Worte dieses Naturphänomen auch nur annähernd beschreiben zu können. Die Indianer haben vieler der Gesteinsformationen passende Namen gegeben. Bei einigen braucht es ein wenig Fantasie, andere sind gut erkennbar. Wir wandern staunend durch die gewundene Canyonlandschaft; enge Passagen wechseln sich mit weiten, gewölbeartigen Räumen ab und immer wieder ändert das Licht und die Farben. Nach einer guten Stunde geht es über eine lange Leiter wieder nach oben auf das Felsplateau und man findet sich in der “normalen” Welt wieder, der heissen Wüste. Leon konnte die Wanderung leider nicht wirklich geniessen, da er dringend auf’s WC musste. So streben wir schnurstracks die Restrooms an.
Antelope Canyon
Seit wir im Besitz unseres USA Reiseführers sind, freue ich mich auf den Antelope Canyon. Die Bilder haben mich beeindruckt. Es gibt den Lower und Upper Antelope Canyon, welche beide durch die Wasserkraft des Flusses Antelope in den Sandstein des Colorado Plateaus geschnitten wurden. Der Fluss verdankt seinen Namen den früher hier vorkommenden Antilopen. Führt er Wasser, was sehr selten ist, so fliesst er bei Page in den Lake Powell. George möchte unbedingt den Lower Antelope Canyon besuchen; er soll einer der schönsten Slot Canyons sein, enger und länger als der Upper Canyon durch den Sandstein führen und weniger von Touristen besucht sein. Seit einem tragischen Unfall 1997 als elf Touristen von einer Sturzflut mitgerissen wurden, darf man beide Canyons nur noch unter der Führung eines ortskundigen Navajos besuchen.
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